Wenn sich plötzlich alles verändert!

in , by Sunnylotta, September 02, 2021
 

Dies ist genau dieser Moment, den man nicht in seinen Gedanken haben möchte, welchen man, wenn die Zeit näher rückt, immer vor sich her schiebt.

 

Gehören sie zu den stillen, schweigenden, treuen und liebenden Geschöpfen (ob Hamster, Meerschwein, Vogel, Katze, Hase usw.) die uns etwas erleben und fühlen lassen, was wir ohne sie nie kennenlernen durften. Sie schenken uns ihre Liebe, eine besondere Liebe ohne Wen und Aber.

Als ich Woody damals auf einer Vermittlungsseite für spanische Notfellchen fand, verliebte ich mich sofort in ihn. Er sass bereits in der Tötung mit 7 Monate. Er kam in mein Leben genau zur richtigen Zeit. Zwei Wochen später kam er in der Schweiz an und es war Liebe auf den ersten Blick. 

Nachdem er nach ein paar Monaten seine Angst abgelegt hatte entwickelte er sich zu einem Seelenhund. Manch einer mag jetzt die Stirn runzeln, doch war dies einfach so. Er lernte schnell und gerne. 

Der Bauchbader
 
Er war stets zu allen offen und freundlich, war Mr. Coolness in Person. War nie in Kämpfe verwickelt und wen, wehrte er sich nicht, sodass man als Mensch einschreiten musste, da der andere Hund nicht von ihm abliess. Er war ein Hund von sanftem Wesen und des Gespürs. Er zeigte mit jedem Tag seine Dankbarkeit und Liebe.

Er liebte weisse Stofftiere
 
Er war bescheiden in seinem Wesen, teilte sich sein Futter ein, etwas am Morgen und etwas am Abend. Besucherhunde liess er gewähren sein Futter aufzufressen, ohne das er knurrte. Auch bellen war nicht so seins, je nach Thema, gab er hin und wieder einen Laut von sich.

Sein Lieblingsplatz
 
Da er zu den Hütehunden zählt (Mischling mit Gos datura Catala - Anteilen) war dies sehr ausgeprägt. Und er hütete "seine" Familie. Er war ein schneller Läufer und zu seinen HochZeiten lief er sogar einem BorderCollie davon, die ihn schnell als Beute sahen und aus dem Spiel wurde oftmals ernst. 

Angriff der Leberwurst

Er war nie krank, bis auf normale Kleinigkeiten hin und wieder. Doch blieben ihm schwere Schicksale erspart. Er suchte sich seine Spielkollegen sorgfältig aus, war sogar sanft mit Meerschweinchen und Hasen.

 
Sie reissen ein grosses Loch ins Herz und hinterlassen eine grosse Leere. Obwohl die Trauer sehr schmerzhaft ist, lassen sie weiterhin ihre Liebe zurück. Sollten sie uns auf unserem Weg ein Stück begleiten, um das wir Lernen, vorurteilsfrei und offen zu sein, mit dem Herzen zu sehen, mitfühlend und dankbar zu sein, für die wundervollen Dinge in unserem Leben. Die schweigend unseren Kummer und unsere Sorgen spüren und uns nie anzweifeln, sondern eher noch bestärken, wir selbst zu sein.

Der Querschläfer
 
Obwohl man es diesem zarten Hund nicht ansehen mag, hat er mir zweimal das Leben gerettet, ohne selbst darüber nachzudenken, in welche Gefahr er sich selbst begab.

4 Tage zuvor
 
War bei Woody alles organisch und bluttechnisch in Ordnung, hiess es, dieser Hund wird sehr alt. Was war ich froh. Ich war auch froh, ihn mit zur Arbeit nehmen zu können, so hatten wir keine Minute ohne einander. 

Doch das Leben hatte etwas anderes mit ihm vor.

Mal abgesehen von einem "Senior-Verhalten", eine halbe Stunde an einem Grashalm schnuppern und jedes Gänseblümchen am Morgen begrüssen, benötigten wir auf jeder Runde wesentlich mehr Zeit und die bekam er auch.

Von einem Tag auf den anderen war alles vorbei.

Woody erkannte nichts mehr, rannte gegen Türen und Wände. Schrie vor lauter Angst, hechelte und lief aufgeregt durch die Wohnung. Sein Verstand befahl ihm das Trinken und Fressen einzustellen. Er übergab sich mehrmals und aufgrund seiner Futterverweigerung kam nun nichts mehr. 

Ich besorgte ihm duftreiches Futter, sein Lieblingsfutter, er bekam alles was er so liebte angeboten - doch nichts. Er verweigerte.

Zum Glück hatte der Tierarzt am Samstag geöffnet, jedoch nicht am Sonntag.
Die Blutentnahme ergab nichts, keine Entzündungen, einfach nichts. Auch die Tierärztin war ratlos, sie mochte ihn sehr und war selbst verzweifelt. Da Woody sichtlich keine Schmerzen hatte, gab sie mir eine Infusion und ein Medikament mit, welches intravenös verabreicht wird. Den Zugang hatte sie schon gelegt, im Falle eines Falles, das dies schon gesetzt sei.

Vom Tierarzt noch versorgt gingen wir Zuhause noch auf die Wiese und trafen noch 3 seiner Lieblingskollegen, sein Interesse war nicht wie gewohnt, er erkannte sie nicht. Er blickte sich ständig um, erkannte seine Wiese nicht mehr und war froh, dass er wieder Zuhause war. 

Er fühlte sich unsicher, suchte sich, was er nie tat, einen Schlafplatz unter dem Schreibtisch. Dort lag er nun. 26 Stunden schlafend und ruhig ohne einmal das Gefühl zu haben müssen zu müssen. Ihn dazu zu animieren fiel ihm unendlich schwer. Lichte Augenblicke war er der Alte, wurden diese immer schneller weniger. Keine Nacht machte ich mehr die Augen richtig zu und verlegte meine Schlafplatz an den Seinen.

Wieder vergingen die Stunden ohne Wasser und Futter, es waren insgesamt 5 Tage! Der Sonntag verstrich und er erhielt sein Medikament und seine Infusion. Er war dankbar für jede Minute, welche ich an seiner Seite war. Seine Augen fragten mich: "Was geschieht hier mit mir?". Doch diese Frage konnte ich ihm nicht beantworten. 

Ein letztes Mal genossen wir am Morgen die Sonne auf seiner Lieblingsbank, eingewickelt in eine Decke, liess er sich den leichten Wind um die Nase wehen. Der Versuch mit ihm noch kurz vor die Tür zu gehen schlug fehl. Kaum vor der Tür an seiner Wiese, schrie er, als wenn ein Hund überfahren werden würde. Er rannte in Panik an der Leine zurück zum Haus. Liess für Minuten den Wolfsruf heraus und liess sich kaum beruhigen.

Sonntagnachmittag bekam er ein letztes Mal Besuch, seine 3 Lieblingsfreunde kamen, er erkannte sie nicht. Diese spürten sehr schnell was mit ihm nicht stimmte. Jeder verabschiedete sich auf seine liebevolle Art und Weise von ihm. Er erkannte nicht einen Einzigen von ihnen.

Der Tag kam - und er vertraute mir und ich fühlte mich unendlich mies. War er zwar immer ein nicht so toller Beifahrer, war es an diesem Tag eine Katastrophe. Zum Glück hatte ich Begleitung. Woody war nicht wiederzuerkennen. Er schrie, bellte, Wolfsgeheul die gesamte Strecke zum Tierarzt. Sein Gleichgewicht und die Desorientierung brachten ihn in Angst und Panik.

Nachdem wir angekommen waren, trug ich ihn die Treppe ins Sprechzimmer. Nach der Beruhigung, gab er mehrere riesige Seufzer von sich, als ob er für diese Erleichterung dankbar war. Dann schlief er ein.

 

Ich war froh, und so wie seine Augen mit mir sprachen, war er es auch. Diese wundervolle Art voneinander Abschied zu nehmen und so verliess er am 30.08.21 die Erde. 

Viel durfte ich von ihm lernen und es hat einen Sinn das er solange bei mir sein durfte.

13 Jahre und 9 Monate war er an meiner Seite. Danke dafür.



 
SHARE 6 comments

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  1. Sowas ist einfach furchtbar. Und es ist die Angst aller, die fellige Freunde in ihr Leben lassen. Man verdrängt den Gedanken daran, auch wenn man genau weiss: irgendwann wird es soweit sein. Und hofft, dass es noch möglichst lange dauern möge. Nur jemand, der sein Leben mit einem dieser wunderbaren Wesen teilt kann sich vorstellen, was in diesen Momenten in einem vorgeht.
    Auch wer den Kopf über den Ausdruck "Seelentier" schüttelt, der hat keine Ahnung davon, was einem fellige Begleiter geben können. Zu welchen Emotionen sie fähig sind, was für ein unglaubliches Gespür für alles sie haben, wie sehr sie ein (unser!) Leben bereichern.
    Ich fühle mit dir und kann dich einzig damit ein wenig trösten, dass Woody bei dir einen Lebensplatz im besten Sinne gefunden hat und dass er im Herzen immer bei dir bleiben wird.
    Liebe Grüsse......

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  2. Liebe FrauHummel,

    vielen Dank für deine lieben Worte. Da kann ich deiner Aussage nur zustimmen. Von mir aus, könnten sie ewig leben!

    LG Tina

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  3. Liebe Tina,
    was für herzlich, liebe Worte du gefunden hast um auszudrücken, wie bedeutsam die gemeinsamen Jahre
    für die waren.
    Ja, sie sprechen nicht unsere Sprache aber verstehen doch soo viel mehr, als es unser Verstand fassen könnte.
    Vor einem Jahr ging Rudi unser Labrador - er ist nach wie vor bei uns, allgegenwärtig.
    Wir vermissen ihn und reden manchmal so, als wäre er noch da.

    Herzliche Grüße und viel Kraft wünsche ich dir,
    Angela

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  4. Liebe Angela,
    vielen lieben Dank für deine Worte. Auch Woody ist bei mir allgegenwärtig und ja, auch ich führe mit ihm Gespräche. Manchmal höre ich sogar noch seine Schritte. Sie sind - einfach einzigartig.

    Liebe Grüsse Tina

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  5. Du hattest 13 wunderbare Jahre mit diesem kleinen Kerl, so liebevoll und wunderbar geschrieben — ich kann dir gut nachempfinden, ich habe auch so ein Seelentier — meinen Kater, auch aus einer Auffang Station — seit fast 12 Jahren !
    Mitfühlende Grüße 💕💕🐈🐾💫USch

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    1. Vielen Dank für die lieben Worte. Sie bleiben lange in Erinnerung. Katzen werden bekanntlich älter und somit hat man ein paar Jahre mehr mit ihnen. Obwohl auch hier, der Schmerz irgendwann nicht aufzuhalten ist. Es ist schön, dass es sie gibt.

      LG Tina

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