Brennnessel und ihre Möglichkeiten

 

Die Brennnessel zählt häufig zu den Unkräutern, zu den lästigen Pflanzen im Garten, schon allein wegen ihres Brennens bei Berührung. Ausser dem Brennen, besitzt das Kraut jedoch viele gute Eigenschaften.

 

Viele Nährstoffe

Die Brennnessel ist allein schon wegen ihres hohen und aussergewöhnlichen Nährstoffreichtums so besonders. Neben den Vitaminen A, B2, B5, B9 (Folsäure, C, D, E und K. Neben den Vitaminen enthält die Brennnessel noch eine Menge an Spurenelementen und Mineralstoffen, vor allem Calcium, Eisen, Kalium, Magnesium, Phosphor, Silicium, wie auch Mangan, Kupfer, Kalium, Schwefel, Selen und Zink. Idealerweise liegt das Mengenverhältnis in der Brennnessel von Calcium und Magnesium für den menschlichen Knochenstoffwechsel optimal im Mengenverhältnis.

Nährstoffbombe und Bakterienhemmer

Neben der Vielzahl an Wirkstoffen besitzt die Brennnessel in ihren Blättern einen Wirkstoff, der Bakterien in ihrem Wachstum hemmt. Früher mischte man in frisch gemolkener Milch eine Handvoll Brennnesselblätter bei, um sie länger haltbar zu machen. Haltbarkeit von Lebensmittel wie Fisch oder Fleisch wurde durch das Einwickeln in Brennnesselblättern verlängert. 

Die Brennnessel beinhaltet mehr Vitamin C als die meisten Zitrusfrüchte. Zudem haben die Brennnesselblätter (100 Gramm) einen hohen Anteil an Eiweiss wie vergleichbar die gleiche Menge frischer Hülsenfrüchte (8 Gramm).

Anwendungsgebiete der Brennnessel

Inzwischen wird die Brennnessel aufgrund ihres positiven Effekts zur Behandlung oder als begleitende Therapie bei folgenden Beschwerden eingesetzt:

                  Bei Störungen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden

                  Harnwege (Harnverhalten, Restharnbildung, Blasenentzündung,

                  Harnwegsinfekt).

                   Nierenleiden (Griess - kleine Nierensteine), 

                   Reizblase

                   Beschwerden und Störungen der Galle

                   Beschwerden beim Wasserhalten oder Wasserlassen

                   Diabetes (Senkung des Blutzuckerspiegels)

                   Leberbeschwerden (Brennnessel fördert den Entgiftungsprozess)

                   Gicht, Rheuma, Arthrose, Arthritis 

                   Magen-Darm-Probleme (Krämpfe und Verdauungsbeschwerden)

                   Bluthochdruck und Blutarmut

Brennnessel besitzt aufgrund der enthaltenen Flavonoide und dem Mineralstoff Kalium eine entzündungshemmende, entwässernde und krampflösende Wirkung.

Brennnesseltee:

Zwei Teelöffel Brennnesselblätter mit 250 ml kochendem Wasser übergiessen und 10 Minuten ziehen lassen. Pro Tag wird empfohlen zwei bis vier Tassen des abgekühlten Tees zu trinken. Und dies ca. 6 Wochen, danach eine Pause von zwei bis drei Wochen eingelegt werden.

In der Kosmetik

In diesem Bereich wird die Brennnessel häufig übersehen. Die durchblutungsfördernden Inhaltsstoffe der Brennnessel sorgen dafür, dass die oberen Hautschichten stärker durchblutet und die Zellen vermehrt mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. So werden abgestorbene Zellen ersetzt und sie können sich leichter teilen, dies hat den Effekt, dass die Haut sich von selbst verjüngt.

Anwendung: 

Antibakterielle Wirkung, Stärkung bei der Immunabwehr, entzündungshemmend, Rötungen (Sonnenbrand), Hautunreinheiten, Akne, Mitesser.

Gesichtstinktur:

Einen starken Brennnesseltee kochen (siehe oben), abkühlen lassen und mit einem Wattepad auf das Gesicht auftragen oder kurz einwirken lassen.

Haarausfall:

In der Haarpflege ist die Brennnessel nicht unbekannt. Sie vermindert oder reduziert den Haarausfall und verstärkt das Haarwachstum. Durch die hohe Konzentration von Vitamin A und Eisen, werden die Haarwurzeln aktiviert und gestärkt. Die Haarwurzeln werden optimal mit Nährstoffen versorgt.

Brennnessel-Haarwasser:

200 - 300 Gramm Brennnesselwurzeln. Die Wurzeln reinigen, kleinhacken oder reiben. In einem Liter Wasser und einem Liter Weinessig langsam aufkochen und ca. 30 Minuten köcheln lassen. Alles durch ein Sieb filtern und in eine Flasche füllen. Gegen Haarausfall sollte der Sud täglich aufgetragen werden. Ein Auswaschen der Haare ist nicht notwendig, da der Sud keine Rückstände auf der Kopfhaut hinterlässt.

Mit Brennnesselblättern:

Mit Brennnesselpulver eine Haarmaske anrühren. Dazu getrocknete Brennnesselblätter mit Wasser vermischen und anschliessend als Haarmaske auf der Kopfhaut einmassieren. 30 Minuten einwirken lassen und anschliessend auswaschen.

Brennnessel kann den Haarausfall nicht verhindern, jedoch die Symptome lindern.

Die Brennnessel kann auch genutzt werden, ohne das man an Haarausfall leidet. Eine Maske oder Tinktur stärkt die Haarwurzeln, da sie durchblutungsfördernd, entzündungshemmend und eine reinigende Wirkung besitzt und somit ein natürliches Gleichgewicht auf der Kopfhaut herstellt. Die enthaltende Kieselsäure und weitere Mineralstoffe remineralisieren die Haare, sodass sie neues Volumen und Glanz erhalten.

Küchenkraut:

Brennnessel lässt sich, ähnlich wie Spinat oder Mangold, verarbeiten. Besitzt allerdings mehr gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe trotz des etwas herberen und würzigeren Geschmacks. Zur Verfeinerung in Salaten oder als Pesto zubereitet.

Als Pesto:

Walnüsse oder Pinienkerne, gutes Öl, Salz, Saft einer 1/2 Zitrone und zerkleinerte Brennnesselblätter. Alles in den Mixer geben und geniessen.

Als Suppe:

Hilft u. a. bei Frühjahrsmüdigkeit. Dazu Rote Zwiebeln, Kartoffeln, Brennnesselblätter, Gemüsebrühe, Creme fraiche und Butter.

Die Blätter waschen und auf einem Küchentuch abtrocknen lassen. In einem Topf mit Zwiebeln und Butter leicht anbraten und in den Suppentopf (Kartoffeln und Gemüsebrühe) geben. Mit Salz und Pfeffer würzen. Wer mag, kann noch zusätzlich Estragon, Petersilie und Knoblauch dazugeben.

Es sollten bei allen Verwendungen nur junge Brennnesselblättern verwendet werden, ältere Blätter haben einen bitteren Geschmack. Beim Kochen, Dünsten und Trocknen verlieren die Brennnesselblätter ihre brennende Wirkung. 

Ebenso beim Pürieren der Blätter für Smoothies werden die feinen Haare zerstört.

 

Nebenwirkungen der Brennnessel:

Es könnte eine leichte Unverträglichkeit wie Magen-Darm-Beschwerden oder allergische Hautreaktionen wie Juckreiz, Hautausschlag oder Nesselsucht auftreten. Wenn eine Histamin-Intoleranz vorliegt sollte generell auf Brennnesselprodukte vorerst verzichtet werden (Nachfrage beim Arzt/Apotheker).

Bei Wasseransammlungen im Körper (Ödeme) oder bei einer eingeschränkten Herz- oder Nierenfunktion sollte auch hier innerlich wie äusserlich auf Brennnesselprodukte verzichtet werden.

Brennnesselsamen

Können toll als Topping in Smoothies, Joghurt oder Müsli genutzt werden. Ebenso kann man sie rösten und über Salate geben.

Tipp: 

Die brennende Wirkung verlieren die Brennnesselblätter wenn sie mit Öl in Berührung kommen oder gewässert, gekocht oder gemixt werden. Ebenso bringt ein Nudelholz Abhilfe.

Viel Spass beim Ausprobieren.

Liebe Grüsse